Beratungslehrer in Bayern e.V.

Vorstandsklausur in Regensburg – Perspektiven und Einsichten

Vielleicht braucht es bei allem ab und zu eine Pause. So auch bei der Verbandsarbeit. Und das könnte man beispielsweise so darstellen: 

Lange Zeit arbeitete der Vorstand mit viel Engagement und sehr inteniv. Doch plötzlich war die Luft raus: Kaum noch Außentermine, die ja ohnehin nur noch per Videokonferenz stattfanden; ein Vorsitzender, der sich davor drückte, sich um die Website zu kümmern, und weitere Personen, die einfach versuchten, nicht weiter aufzufallen. Da war sie, die Pause.

Woran lag es? Das war bei der Vorstandklausur in Regensburg eine der zentralen Fragen. Und die Antworten? Wahrscheinlich war es ein bisschen der Corona-Blues, der uns gelähmt hatte. Wahrscheinlich waren wir einfach erschöpft. Sehr wahrscheinlich waren es auch ein paar späte Einsichten, die dazu führten, dass wir uns von dem einen oder anderen Traum verabschieden mussten:

1. Einsicht: Als Verband können wir daran nichts ändern, dass viele Beratungslehrkräfte an ihrer Schule von der Schulleitung nicht wahrgenommen werden, Vielleicht ist das deshalb so, weil sie nicht wahrgenommen werden wollen und andere Prioritäten haben. Dass die Schulleitung sich nicht von sich aus darum bemüht, sie wahrzunehmen, liegt sicherlich auch daran, dass sie andere Prioritäten hat. Schulberatung ist aus ihrer Sicht eine systemstabilisiernden Aufgabe, die im schulischen Alltag ohne großen Belang ist. Da gibt es Wichtigeres, beispielsweise die IT. Wer also von der Schulleitung wahrgenommen werden will, muss sich exponieren. Und wer sich nicht exponiert, wird nicht wahrgenommen. 

2. Einsicht: Als Verband können wir auch nicht viel daran ändern,dass andere, ohne viel mehr zu tun als wir, eher und deutlicher wahrgenommen werden als wir. Das liegt sicherlich auch an der Bezeichnung „Beratungslehrkraft – Beratungslehrer“, mit der all diejenigen Entscheidungsträger (Schulleiter, Bildungspolitiker, Verbandpolitiker), die uns wichtig sind, keine konkrete Vorstellung verbinden.  Daran werden wir aber nichts ändern können, weil es auch an Begriffsalternativen fehlt. Da können wir noch so sehr an knackigen Formulierungen oder an Slogans herumbasteln. 

Aber welche Perspektiven gibt es dann noch? Was kann dann der Verband noch tun? Es gibt drei Handlungsfelder

1. Handlungsfeld „Bildungspolitik“: Weil das Ministerium eine Behörde ist, die Vorgaben aus dem Landtag umsetzt, ist es wichtig, mit den Personen, die die Bildungspolitik im Landtag bestimmen, also mit den Abgeordneten im Bildungsausschuss, einen engen Kontakt zu pflegen. Sie sollen wissen, dass es uns gibt, was wir tun und können, damit sie an uns denken, wenn Entscheidungen getroffen werden. 

Weil diese wiederum von den Eltern- und Lehrererbänden beeinflusst werden, ist es auch wichtig, auch hier regelmäßige Kontakte zu pflegen. Das machen wir bereits und das werden wir weiter fortsetzen. Was nötig wäre, wäre eine solide Pressearbeit. Da fehlt uns jemand, der oder die etwas Zeit hat und über die entsprechende Expertise verfügt.

2. Handlungsfeld „Staatsministerium“: An sich leidet das zuständige Referat wahrscheinlich an den gleichen Problemen wie wir: Es muss innerhalb des Ministeriums um Sichtbarkeit kämpfen, wenn es um die Schulberatung geht; es muss sich vernetzen und abgrenzen; es muss Lücken und Zeitpunkte finden, um das durchzusetzen, was wichtig ist. Es muss alle Schularten und teilweise auch alle Regionen mit ihren unterscheidlichen Ausblühungen im Blick haben. Hier geht es uns daher um eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Hier wollen wir Türen, die sich vielleicht, aus dem einen oder anderen Missverständnis resultierend, geschlossen haben, wieder öffnen. Hier wollen wir auch Ansprechpartner sein, der von Erfolgen oder Misserfolgen der Maßnahmen berichtet und konstruktive Kritik übt.

3. Handlungsfeld „Mitglieder“: Wir wollen unseren Mitgliedern das Berufsleben erleichtern, indem wir ihnen – hauptsächlich über die Website – den Zugangs zu Informationen erleichtern, indem wir die Website mit wichtigen Informationen verlinken. Schön wäre auch ein Best-Practise-Bereich, auf dem erfolgreiche Konzepte voirgestellt würden. Das war schon einmal angedacht, scheiterte aber möglichweise an allzu hohen Ansprüchen der Autoren an sich selbst. Her brauchen wir dringend Unterstützung.

Es ist also klar geworden, in welche Richtung es weitergeht und worauf wir uns konzentrieren. Das wird wichtig werden, weil 2023 ein großer Umbruch im Vorstand stattfinden wird und ein neuer Vorstand ein übersichtlliches und bestelltes Feld vorfinden soll.

Geplant  wurden noch das Gespräch mit dem KM und die Mitgliederversammlung, zu der demnächst die Einladung noch verschickt wird.

Wie war es insgesamt? Intensive Arbeit und gute Gespräche! Was will man mehr?

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