Beratungslehrer in Bayern e.V.

Gespräch mit LEV-Gym

Ziemlich genau eine Stunde dauerte die Videokonferenz mit Frau Brigit Bretthauer von der Landeselternvereinigung Gymnasien sowie Birgit Hubbauer und Christian Feja vom bib e.V. Er war eine lange geplantes, aber auch – coronabedingt – immer wieder in Vergessenheit geratenes Treffen, das sehr konzentriert und so produktiv war, dass dich die Teilnehmer darauf verständigten sich noch in diesem Schuljahr auch einmal in Präsenz zu treffen.

„Ich weiß natürlich, welche Aufgaben die Beratungslehrkräfte an einem Gymnasium haben“, erklärte Frau Brettlhauer recht früh im Gespräch, „aber ich bin mir nicht sicher, ob das allen Eltern so geht.“ Daher finde sie es richtig, wenn die Beratungslehrkräfte mehr auf sich aufmerksam machen. „An der Schule, an der meine Kinder sind, war die Beratungslehrkraft gerade in der Unterstufe immer sichtbar.“ Mit Lernen-lernen-Kursen für die Schuler, mit Vorträgen zur Motivation für die Eltern hätte sie auf sich aufmerksam gemacht. „Das wünsche ich mir für alle Gymnasien, weil die Beratungslehrkräfte als zentrales Beratungsangebot am Gymnasium sehr wichtig sind.“

Christian Feja betonte in diesem Zusammenhang, dass es eine große Schnittmenge bei den Interessen der beiden Verbände gebe: Sie würden die Schule von den Kindern und Jugendlichen her sehen – und nicht von der Verwaltung. Sie wollen, dass die Schülerinnen und Schüler mit erhobenem Haupt durch die Schule gehen und an jedem Tag schlauer und reifer würden. „Die Priorität muss das Wohl der Schülerinnen und Schülers haben.“ Da würde man sich treffen und auch von anderen Interessensvertretungen absetzen.

Als „sehr konstruktiv und interessant“ bezeichnete Brigit Hubbauer das Gespräch.  „Wir haben jetzt einen neuen Gesprächspartner, der uns sicherlich in wesentlichen Bereichen helfen kann.“ In Zukunft wird der bib die Möglichkeit haben, auf Entwicklungen und Entscheidungen, die die Eltern betreffen, auf dem LEV-Newsletter hinzuweisen. Frau Brettlhauer will sich auch bei den nächsten LEV-Treffen ein Bild darüber machen, welche schulischen, pädagogischen und psychischen Probleme Schüler und Eltern in der Nach-Corona-Zeit besonders beschäftigen. Christian Feja versprach im Gegenzug die Ergebnisse an die Beratungslehrkräfte weiterzuleiten. „Damit hätten wir einen Grundstock, mit dem wir argumentieren können, wenn es darum geht, Förderprogramme zu organisieren.“

In einem weiteren Punkt waren sich die Verbandsvertreter auch einig: Man brauche unbedingt schulinterne Lehrerfortbildungen, in denen die Fachlehrer unterstützt werden, konstruktiv und lösungsorientiert mit den Eltern Gespräche zu führen.

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