Beratungslehrer in Bayern e.V.

Positionspapier

Beratungslehrer gibt es in allen Schularten. Daher haben sie unterschiedliche Aufgaben und Arbeitsschwerpunkte;. unterschiedliche Wünsche und Ziele. Dies zu bündeln, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, der sich der bib in der Vergangenheit gestellt hat. Das Ergebnis ist das Positionspapier:

Der Beratungslehrer ist der Bildungswegbegleiter für alle Schüler im bayerischen Schulsystem: Als unabhängige Vertrauensperson hilft er Schülern und Eltern vor Ort, in der vielfältigen und komplexen Schullandschaft individuell passende Wegein eine erfolgreiche Zukunft zu finden.
Ziel ist das Gelingen der persönlichen Bildungsbiografie aller Schüler.
Der Verband „Beratungslehrer in Bayern“ (bib) ist der berufspolitische Verband der Beratungslehrkräfte aller Schularten, der diese Zielsetzung konsequent verfolgt und
sich für geeignete Rahmenbedingungen einsetzt.

1. Ausweitung der Beratungstätigkeit als bürgernahe Dienstleistung durch mehr Beratungszeit
Es ist Anspruch des bib, dass das hochwertige Beratungsangebot durch die Beratungslehrer allen Ratsuchenden zeitnah vor Ort zugänglich ist. Guter Beratungsservice ist für das Gelingen von Bildungsbiografien unumgänglich. Bei einer Schullaufbahn-Planung ist besonders in individuellen Krisensituationen professionelle Hilfe unabdingbar. Deswegen muss der Service der schulischen Beratungslehrkräfte in größerem Umfang sichergestellt werden.

Der bib fordert, das Angebot der Schulberatung vor Ort durch Beratungslehrkräfte deutlich zu
stärken: Die zeitlichen Ressourcen müssen unabhängig von der Schulart nach Anzahl aller Schüler einer Schule bemessen werden. Überdies muss die Deckelung bei den Anrechnungsstunden – gem. LDO – fallen und die Beratungslehrkraft an allen Schularten zur Funktionsstelle werden. Eine Gleichstellung von Unterrichtszeit und Beratungszeit muss erfolgen.

2. Professionelle Beratung braucht angemessene Ressourcen und Ausstattung
Die schulische Beratungsarbeit ist ein entscheidender Baustein für eine moderne Schulorganisation. Beratung gelingt nur in professionellem Rahmen. Es muss gesetzlicher Standard sein, dass Beratungslehrkräfte einen eigenen Beratungsraum, eine geeignete digitale
Ausstattung und einen eigens ausgewiesenen Haushaltsposten für die Belange der Beratungsarbeit „an ihrer Schule“ fest zur Verfügung haben.

Der bib fordert, die Beratungslehrkräfte mit allen nötigen räumlichen, digitalen und materiellen
Ressourcen auszustatten, inklusive aktueller Testverfahren. Die Beratungslehrkraft ist an allen
Schularten als Verantwortliche für das Beratungskonzept der Schule zu installieren.

3. Erhalt der hohen Professionalität durch mehr Fort- und Weiterbildung
Beratungslehrkräfte in Bayern weisen durch ihre Ausbildung und ihren Abschluss (Staatsexamen) eine sehr hohe professionelle Qualität auf. Diese gilt es durch enge Kooperation mit Universitäten und der Akademie für Lehrerbildung und Personalführung (ALP) weiterzuentwickeln. Ziel ist es die hohe Professionalität in der Beratungsarbeit dauerhaft und nachhaltig aufrechtzuerhalten. So wird eine Verknüpfung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Schulrealität gewährleistet.

Der bib fordert eine kontinuierliche qualitative Aktualisierung des Ausbildungscurriculums der
ALP in Zusammenarbeit mit Universitäten. Für Beratungslehrkräfte ist ein systematisches und verpflichtendes Fortbildungscurriculum zu entwickeln. Der wissenschaftliche Austausch findet im Rahmen einer jährlichen Beratungstagung an einer bayerischen Universität statt.
Zum Standard der Arbeit von Beratungslehrkräften gehört das Recht zur Teilnahme an
Supervision.

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